Das Anhörungsverfahren zur geplanten Erweiterung Hähnchenmastanlage (HMA) in Grandenborn, das fast eine Kapazitätsverdoppelung bedeutet hätte, fand bereits im August 2019 statt.
Mit einem Taschenspielertrick versuchte der Investor, die vielen fachlich fundierten Proteste auszuhebeln. Kurz vor Beginn des Verfahren wurde die Tierzahl der HMA plötzlich um 8.000 auf 66.000 Tiere reduziert.
Damit waren die exakten und aufwendig erstellten Berechnungen u.a. zu Emissionen erst einmal hinfällig. Unglaublich: unser Anwalt war über diese Änderung nicht informiert, auch die Gutachter hatten folglich umsonst gearbeitet. Genauso unglaublich: Die Verfahrensführerin war allen Ernstes der Meinung, man könne das Verfahren dennoch durchziehen. Fazit: eine Menge Kosten für den Steuerzahler (zahlreiche Beamte aus verschiedenen Ressorts waren ganztägig anwesend), Kosten für die Bürgerinitiative für Anwalt und Gutachter und viel Ärger für die Einwender/innen, die teilweise extra einen Tag Urlaub genommen hatten, um dabei zu sein.
Nun geht es in die nächste Runde.
Alle, die eine schriftliche Einwendung erhoben haben, haben eine Einladung zur Anhörung entweder am 14. oder 15. Juli 2020 nach Bad Hersfeld erhalten (dort wird der Antrag im RP KS bearbeitet).
Ärgerlicherweise ist die Anhörung nun nicht mehr öffentlich und auf zwei Termine unterteilt.
Unseren Protest aber können wir öffentlich kundtun. Deshalb rufen wir auf zur
Mahnwache am Mittwoch 15.7.2020 von 12:30 bis 13:30 Uhr
vor dem Gebäude des Regierungspräsidiums im Hubertusweg in Bad Hersfeld.
Einen Aufruf der AGA-Nordhessen finden Sie hier. (PDF Download Mahnwache)
Rückblick: Mahnwache und Erörterungstermin am 6. August 2019

Anlässlich der geplanten Vergrößerung des Masthähnchenstalles in Ringgau-Grandenborn fand am 6. August 2019 der Erörterungstermin im Regierungspräsidium in Bad Hersfeld statt.
Die AGA-Nordhessen und die BI Ringgau gegen Tierfabriken hatten am Morgen direkt vor Beginn der Anhörung mit Unterstützung der BI Twiste, BI Chattengau, Greenpeace, Albert-Schweitzer-Stiftung und weiteren UnterstützerInnen eine eindrucksvolle, medienwirksame Mahnwache abgehalten.
Der Erörterungstermin selbst war leider von zahlreichen Unstimmigkeiten im bisherigen Genehmigungsverfahren geprägt.
Näheres zum Erörterungstag und den ungeklärten Fragen im Rahmen des Genehmigungsverfahrens lesen Sie im Beitrag der AGA-Nordhessen.
Zeit, aufzustehen!
Es gibt viele gute Gründe, sich für Veränderungen in der Landwirtschaft einzusetzen. Klimawandel, Artensterben, Tierleid, multiresistente Keime, Nitrat im Trinkwasser sind nur ein paar davon.
Man kann, wie die industrielle Agrarlobby, Nebelkerzen werfen und die Politik wie die Bundeslandwirtschaftsministerin vor den eigenen Karren spannen. Denn für die Konzerne zählt die Rendite. Doch dieses Wachstumsstreben ohne Verantwortung für zukünftige Generationen hat Auswirkungen, auch auf unsere unmittelbare Umwelt.
In Ringgau-Grandenborn will ein Landwirt seine Hähnchen-Mastanlage auf die fast doppelte Kapazität von 74.000 Tieren erweitern. Mittlerweile wurde die Zahl der Mastplätze auf 66.000 reduziert. Dennoch: Wir sagen, dieses „Einfach immer weiter so“ betrifft alle Bürgerinnen und Bürger. Und wir wollen nicht einfach hinnehmen, dass Ringgau noch stärker Teil des globalen Wahnsinns wird.
Zuallerst leiden die Tiere – doch die Folgen werden auch den Menschen treffen. Immer mehr Menschen sagen deshalb Nein zu Tierfabriken – hier und anderswo. Beginnen wir vor unserer Tür. Auf dieser Seite finden Sie viele Informationen zum Thema Massentierhaltung inklusive weiterführender Links.